Schmitt-Rousselle
            

Abol

Atemmusik (nādah prāņāyāmasya)

Inhalt:

 1. Anleitung zu den Atemübungen 10:08
 2. Buddhistische Gewahrwerdungsübung 11:47
 3. Atemmusik 11:27

Die Anleitung führt in die Atmung zur Atemmusik ein. Hier werden nacheinander 3 Atemrhythmen gezeigt. Die buddhistische Übung ist wörtlich aus dem Pālikanon ins Deutsche überführt und zeigt eine einfache Meditationstechnik.

Gebrauchsanweisung

Die Atemmusik ist für Prāņāyāma (kontrollierte Atemübungen, Yogaatmung) konzipiert. Prāņāyāma ist ein mächtiges Werkzeug, um den Körper zu reinigen und den Geist zu klären. Jede Übertreibung ist schädlich.

Prāņāyāma ist nur für geistig völlig gesunde Menschen bestimmt, nicht für Menschen, die in psychologisch / therapeutischer Behandlung sind oder sein sollten. Bei diesem Personenkreis kann Prāņāyāma zu einer Verstärkung von vorhandenen Ängsten, Depressionen, Realitätsverzerrung usw. führen.
Prāņāyāma sollte morgens nach dem Aufstehen oder an einer sonst günstigen Zeit möglichst regelmäßig praktiziert werden. Üben Sie nie unter Zeitdruck und schließen Sie mit einer Ruhephase bzw. Meditation ab.

Prāņāyāma ist ein außerordentlich wirkungsvolles System. Wie bei einem neuen Motor dürfen Sie Ihre Kapazität nicht gleich überdrehen. Fangen Sie mit den Grundübungen an und steigern Sie langsam Anzahl und Dauer.

Atemtechnik

Die Haltung ist aufrecht und entspannt – im Zweifel für Entspanntheit. Die Atmung selbst geschieht immer durch die Nase. Am Anfang sollte die Aufmerksamkeit die Atmung begleiten, d.h. den Weg der Atmung von der Nase zu den inneren Organen und wieder hinaus verfolgen. Später sollte die Wahrnehmung gemäß der Kraftzentren hinzukommen.

Die Einatmung geschieht. Wenn überhaupt Kraft angewendet wird, dann nur gelegentlich, um Restluft aus den Lungen zu befördern – aber auch dies in Maßen.

Wird die Atmung von Bandhas begleitet, wird sie wie folgt durchgeführt: Die Einatmung geschieht von unten nach oben, d.h. zuerst dehnt sich leicht der Bauch, dann die Seiten, zuletzt die Brust. Wenn Sie eine andere Einatmungsbewegung gelernt haben, behalten Sie Ihre gewohnte bei. Die Ausatmung lassen Sie einfach geschehen, die Restluft wird mit dem Uddiyana Bandha von unten nach oben entsorgt.

Atemrhythmus

Die kleinste Einheit (Takt) in der Atemmusik besteht aus 8 kaskadierenden Tönen. Diese werden stetig wiederholt. 8 Einheiten bilden einen ganzen Zyklus. Die Atemmusik enthält insgesamt 13 Zyklen.

Einfache Atmung:
Bei der einfachen Atmung wird eine Einheit eingeatmet und die folgende ausgeatmet, die nächste eingeatmet und die übernächste ausgeatmet. Pro Zyklus sind hier 4 Ein- und Ausatmungen.

Harmonische Atmung:
Bei der harmonischen Atmung wird eine Einheit eingeatmet, die nächste Einheit der eingeatmete Atem gehalten, in der 3. Einheit ausgeatmet und die 4. Einheit ausgeatmet gehalten. Pro Zyklus gibt es 2 Ein- und Ausatmungen. Nach Beherrschung der Einfachen Atmung starten Sie mit einigen Zyklen der harmonischen Atmung und/oder bauen diese in die Einfache Atmung langsam ein.

Volle Atmung:
Bei der vollen Prāņāyāma -Atmung wird eine Einheit eingeatmet, die nächsten 4 Einheiten der eingeatmete Atem gehalten, 2 Einheiten ausgeatmet und in der letzten Einheit die Ausatmung gehalten. Eine Atmung dauert genau 1 Zyklus. Wie beim Erlernen der Harmonischen Atmung bauen Sie diese Form langsam in Ihre Übung ein. Diese Form ist erst nach einigen Monaten Übung voll zu praktizieren.

Tabellarische Übersicht (pro Takt)

   1234 5678
 einfach
 harmonisch oo oo
 harmonisch ooo oo

Legende:
↑ = Einathmung; o = Halten; ↓ = Ausathmung.
 

Cakraatmung

Die Musik ist auf die 7 Cakras abgestimmt. Sie enthält 13 Zyklen; das sind:
   13 volle Atemzüge im 1-4-2-1 Rhythmus (=1 Atemzug pro Cakra) oder
   26 volle Atemzüge im 1-1-1-1 Rhythmus (=2 Atemzüge pro Cakra).

Sie starten im untersten Cakra, dem Mūlādhāra und steigen bis zum 7. empor und wieder zum ersten herab. Diese Bewegungsrichtung entspricht dem natürlichen Energieverlauf.

 1. + 13. Zyklus:    Mūlādhāra
 2. + 12. Zyklus:    Svādhişţhāna
 3. + 11. Zyklus:    Maņipūra
 4. + 10. Zyklus:    Anāhata
 5. +  9. Zyklus:    Viśuddha
 6. +  8. Zyklus:    Âjña
  7. Zyklus:    Sahasrāra
 
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